9.3 x 62 Ladedaten

Das Kaliber 9,3 x 62 ist ein traditionsreiches Jagdkaliber, das Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. 1905 von Otto Bock in Deutschland eingeführt, entstand es aus dem Wunsch heraus, für den zivilen Markt eine leistungsstarke Patrone für die Großwildjagd zu schaffen. Wichtig war dabei, dass die Patrone in gängige Mauser-98-Systeme mit Standard-Magazinschacht passte. So bot die 9,3 x 62 eine Alternative zu den damals verbreiteten britischen Großwildpatronen und erfreute sich rasch weltweiter Beliebtheit, insbesondere in Afrika. Dort galt sie bei Kolonialjägern als ein verlässliches Kaliber, auch weil sie für viele Großwildarten und sogar für gefährliche Wildarten zugelassen war.

Im Laufe der Zeit wurde die 9,3 x 62 zum Synonym für universelle Jagdanwendungen. Sie eignet sich in Europa hervorragend für die Jagd auf Schalenwild wie Rotwild, Schwarzwild und Elch. Auch bei der Drückjagd hat sie wegen ihrer hohen Stoppwirkung und des großen Geschossdurchmessers einen festen Platz. Ihr Anwendungsbereich ist jedoch nicht nur auf den europäischen Kontinent beschränkt. In Afrika wurde und wird sie erfolgreich für die Jagd auf Antilopen, Büffel und mit entsprechender Geschosswahl auch für Elefanten eingesetzt. In Ländern wie Namibia und Südafrika verlangen auch heute noch viele Farmen und Berufsjäger die Verwendung von mindestens dem Kaliber 9,3 mm für bestimmte Wildarten. Ihre Vielseitigkeit macht sie deshalb sowohl bei Berufs- als auch bei Freizeitjägern attraktiv.

Die Zielwildarten für die 9,3 x 62 sind breit gefächert. Das Kaliber ist ein zuverlässiger Begleiter für die Jagd auf Hochwild wie Rothirsch, Damhirsch und Wildschwein. Elchjäger schätzen sie ebenso wie Jäger, die auf schweres Wild wie Wisent oder Mufflon gehen. Die hohe Durchschlagskraft prädestiniert die Patrone zudem für die Jagd auf afrikanisches Großwild, etwa Kudu, Oryx oder afrikanischen Büffel. Auch für die Nachsuche wird die 9,3 x 62 aufgrund ihres großen Einschusslochs und der hohen Stoppwirkung gern verwendet, da sie bei gutem Trefferbild selbst widerstandsfähiges Wild schnell und sicher streckt.

Typische Geschossgewichte für die 9,3 x 62 liegen zwischen 220 und 300 Grain, was etwa 14 bis 20 Gramm entspricht. Besonders beliebt sind Geschosse im Bereich von 247 bis 285 Grain (ca. 16 bis 18,5 Gramm), da sie einen guten Kompromiss aus Durchschlagskraft und Flugbahn bieten. Der Geschossdurchmesser beträgt 9,3 mm, was rund .366 Zoll entspricht. Die Patrone erreicht mit modernen Laborierungen eine Mündungsenergie von etwa 3.500 bis über 4.000 Joule, abhängig vom Geschossgewicht. Ein weiterer positiver Aspekt ist die moderate Rückstoßentwicklung im Vergleich zu echten Großwildkalibern. Diese Eigenschaften machen die 9,3 x 62 auch bei Wiederladern beliebt, da sich verschiedene Geschosstypen – von klassischen Teilmantelgeschossen bis hin zu modernen Deformations- oder Solid-Geschossen – flexibel an die jeweilige Jagdsituation anpassen lassen. Zudem ist die Ballistik der 9,3 x 62 auf typische Jagddistanzen bis etwa 200 Meter ausgerichtet, was bei den meisten Jagdsituationen völlig ausreichend ist.